Dies, obwohl ZM-Racing einen brandneuen Ford Fiesta Rally2 evo eingesetzt hat / Diesmal machten elektronische Sensorenprobleme an der Handbremse aus einem Vierradler- einen Zweirad angetriebenen Boliden.
Foto: Sascha Doerrenbaecher
Es ist wie verhext. Nach dem kaputten Stoßdämpfer im Erzgebirge und dem Plattfuß in Sulingen waren sowohl Dominik Dinkel, sein Co-Pilot Pirmin Winklhofer, die BROSE Unternehmensgruppe und das ZM-Racing Einsatz-Team aus Österreich der Meinung, dass damit die Pechsträhne in der Deutschen Rallyemeisterschaft für alle Beteiligten der Mannschaft zu Ende wären.
Sicherheitshalber hat man noch vor der Stemweder Berg Rallye einen funkelnagelneuen Ford Fiesta Rally2 evo von M-Sport gekauft, um allen möglichen Eventualitäten einen Riegel vorzuschieben. Aber leider war dem nicht so.
Trotz eines umfangreichen Tests in Österreich und dem Austausch vieler Informationen danach direkt mit M-Sport stellte sich nach wenigen Metern auf der ersten Wertungsprüfung ein Problem heraus, dass Teamchef Max Zellhofer so erklärte:“ Wenn Dominik die Handbremse des Autos benützte, spielten elektrische Sensoren verrückt und führten dazu, dass der Wagen, der mit Vierradantrieb konzipiert ist, plötzlich nur mit einem Zweiradantrieb unterwegs war. Damit kam es zu einem erheblichen Zeitverlust, der sich wie die vorangegangenen Rallyes gezeigt haben, nicht mehr wettzumachen war. Wir haben im Abendservice im Lübbeke versucht, mittels des Austausches verschiedenster Teile, den Normalzustand wieder herzustellen, was aber vermutlich zu diesem Zeitpunkt nicht ganz gelungen ist. Wir konnten zwar den Vierradantrieb fixieren, aber Dominik musste auf die Benützung der Handbremse ab dem Beginn des zweiten Tages gänzlich verzichten, um nicht neuerlich als Zweiradler unterwegs zu sein.“
Trotz dieser Umstände gelang es Dominik Dinkel nach den ersten drei Wertungsprüfungen am Freitag in der Gesamtwertung den sechsten Platz mit einem Rückstand von 21,5 Sekunden auf die Spitze einzunehmen.
Damit waren zwar sämtliche Podiums-Chancen dahin, trotzdem blieb man einvernehmlich in der Rallye, um vielleicht noch einige wichtige Punkte für die Meisterschaft einzufahren.
Dies gelang auch, man konnte in den restlichen Prüfungen am Samstag meistens durch sechsbeste Zeiten in der Endabrechnung auch den sechsten Platz in der Gesamtwertung belegen und so noch 15 Punkte für die Meisterschaft retten
Der Sieg ging an Marijan Griebel (Citroen C3 Rally2) vor Christian Riedemann (Hyundai i20N Rally2), Philip Geipel (Skoda Fabia Rally2 evo), Julius Tannert (VW Polo GTI R5) und Björn Satorius (Ford Fiesta Rally2).
Der Zwischenstand in der Deutschen Rallyemeisterschaft vor der nächsten Rallye, der ADAC Rallye Mittelrhein, Wittlich (1/2. Juli 2022): 1. Philip Geipel 90 Punkte, 2. Julius Tannert 77 Punkte, 3. Dominik Dinkel 63 Punkte und 4. Marijan Griebel 61 Punkte.
Natürlich hatte der 29-jährige Dominik Dinkel aus Rossach Grund genug, um vom Ausgang dieser Rallye gewaltig enttäuscht zu sein:“ So einen Defekt habe ich noch nie gehabt, ich habe nur versucht, den Wagen ins Ziel zu bringen, um einige Punkte für die Meisterschaft zu holen. Wir haben fast die ganze Rallye mit stumpfen Waffen gekämpft. Jetzt heißt es bis zum nächsten Einsatz dementsprechend mit Hilfe von M-Sport und dem ZM Racing Team zu analysieren, um diese Fehlerquelle ein für alle Mal in den Griff zu bekommen.“
Sportpressedienst
Armin Holenia
Wolfgang Nowak |