Der derzeit schnellste österreichische Rallye-Pilot, der junge Salzburger Hermann Neubauer, hat es im Moment nicht besonders leicht: Nach seinem unverschuldeten Ausfall und einem ebensolchen Rückfall bei der Rebenland bzw. der Lavanttal Rallye sollte es dieses Mal, beim vierten Lauf zur österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft im steirischen Wechselland, endlich mit dem ersten Sieg klappen: Doch auch diesmal musste das Duo Neubauer/Ettel – wie schon im Rebenland – vorzeitig aufgeben. Natürlich in Führung liegend...
Foto: Harald Illmer
Nach dem ersten Tag der Rallye rund um Pinggau/Friedberg hatte überraschend Hannes Danzinger das Feld angeführt, doch Hermann Neubauer lag nach vier Sonderprüfungen nur 2,9 Sekunden dahinter in Lauerstellung. Und schon nach der Auftakt-SP der zweiten Etappe der Wechselland Rallye übernahm der Ford Fiesta S2000 Pilot die Führung, welche er bis zur SP 9 kontinuierlich ausbauen konnte. „Es lief alles nach Plan“, so Neubauer, der mit 11,3 Sekunden Vorsprung in die zehnte SP startete. Aber auf dieser „Marathon-Sonderprüfung“ (Pinggau Rundkurs lang) mit stolzen 32,79 Kilometern sollte die Vorentscheidung im Kampf um den Sieg bei der Wechselland Rallye fallen.
„Wir waren perfekt unterwegs, hatten keinerlei Probleme oder Hoppalas. Ich bin auch nicht über dem Limit unterwegs gewesen. Doch auf einmal, rund sechs Kilometer vor dem Ziel, war’s plötzlich wie auf Schmierseife zu fahren. Vor mir war der Hannes (Danzinger, Anm.) schon abgeflogen, ich bin ihm quasi gefolgt. Mein Pech war, dass wir mit der Fahrzeugfront einen Baum getroffen haben. Zwar nur ganz leicht, aber fest genug, um den Ölkühler zu beschädigen. Somit konnte ich nicht mehr weiterfahren, das war’s dann“, erzählt ein niedergeschlagener Hermann Neubauer. „Jetzt muss ich mich erst einmal sammeln. Zwei Mal hintereinander in Führung liegend aus- beziehungsweise zurückzufallen, das ist halt schon sehr bitter… Andererseits: Nun muss es eben im Schneebergland klappen!“
Manfred Wolf
Presse Hermann Neubauer Racing |